Angelika Glöckner (SPD): „Wir müssen die Gesellschaft beieinanderhalten“
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Angelika Glöckner beobachtet mit Sorge den Ruf nach mehr Kontrollen in Privatwohnungen, jüngst vorgetragen durch Landrätin Susanne Ganster und den Pirmasenser OB Markus Zwick (beide CDU). „Die Unverletzlichkeit der Wohnung ist ein hohes Gut und lässt sich auch unter Corona-Bedingungen nicht einfach mal so aushöhlen“, sagt die Abgeordnete und SPD-Stadtverbandsvorsitzende.
Sie befürchtet durch dieses Signal auch langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft. „Dem Denunziantentum wären Tür und Tor geöffnet“, warnt sie. „Wir brauchen in dieser Situation eine Gesellschaft, die zusammenhält. Die weitreichenden Vorschläge würden befördern, dass man den eigenen Nachbarn nicht mehr traut und könnte zu nachhaltig problematischen Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft führen – auch über Corona hinaus“, sagt sie. „Die derzeitige Situation rechtfertigt solche Schritte und Überlegungen in keiner Weise und befindet die aktuellen Regelungen als ausreichend.
Gleichzeitig begrüßt Glöckner die klare Ansage vom rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz, der gegenüber dem SWR in einem Interview klar geäußert hat, dass es keine Corona-Kontrollen in Privatwohnungen geben werde.
Glöckner dazu abschließend: „Das Vorgehen, dass die Polizei oder das Ordnungsamt im Falle gravierender Verstöße gegen Corona-Regeln an der Haustür die Ansprache sucht, halte ich für absolut ausreichend.“
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